"Du kannst nicht zweimal in denselben Fluss steigen, denn andere Wasser und wieder andere fliessen weiter, immer weiter"
Frühling 2023 Rundbrief

Im Dezember 2022 begann eine neue Phase im Leben des Instituts für Bibelübersetzung: Dr. Vitaly Voinov, seit 2013 IBT-Direktor, übergab die Leitung an seine Nachfolgerin Bron Cleaver. Wir haben die beiden einzeln interviewt und möchten Ihnen einen Einblick in diese Veränderung im Leben von IBT geben.

Vitaly, war es eine wertvolle Lebenserfahrung für dich, Direktor von IBT zu sein? Was war das Wichtigste?

Unendlich wertvoll! Dies gab mir die Möglichkeit, nicht nur an einem oder zwei Übersetzungsprojekten, sondern an fast fünfzig verschiedenen Projekten gleichzeitig teilzunehmen. Ich habe viele sehr talentierte Menschen kennengelernt, die sich ihrer Sprache verschrieben haben und konnte dazu beitragen, ihre Arbeit zu erhalten und zu fördern. Mir wurde auch klar, dass nicht alle Probleme einfach durch persönliche Willenskraft "durchgerammt" werden können: man muss in der Lage sein, andere Menschen dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten, um Probleme zu lösen, die für eine Person zu gross sind.

Was ist dir gelungen und was nicht?

Ich hatte gehofft, ein paralleles Korpus unserer übersetzten Texte zu schaffen, zum Beispiel das Buch Ruth in den Turksprachen. Denen, die in diesen Sprachen arbeiten, würde das nützlich sein. Aber das erforderte einen zu grossen Aufwand an Zeit, die mir fehlte. Dieses Korpus ist also wahrscheinlich eine Angelegenheit für die Zukunft. Was ist mir gelungen? Ich konnte mehrere abgelaufene Übersetzungsprojekte wieder in den aktiven Status bringen, unter anderen das Abaza-Projekt, das sich jetzt gut weiterentwickelt. Ich habe auch viel Mühe in das baschkirische Projekt investiert, um die vollständige Bibel zur Vollendung zu bringen. Die beiden Projekte haben einen besonderen Platz in meinem Herzen.

Welches Ereignis oder welche Leistung kannst du in den Jahren deiner Leitung des Instituts als das bedeutendste für dich herausgreifen?

 Es sind für mich die Menschen, unsere Mitarbeitenden, sie sind für mich das Wichtigste. IBT Projektmitarbeitende sind talentiert und flexibel, bereit, über ihre eigene Sprache und Kultur hinauszuwachsen, um anderen Völkern in unserem Teil der Welt zu dienen. Ich sah immer mehr Leute aus unseren bestehenden Projekten, die darum baten, auch in anderen Projekten zu arbeiten. Zum Beispiel wechselte die tatarische Exegetin bereitwillig zur Arbeit im baschkirischen Projekt und konnte ihre zweite vollständige Bibel fertigstellen. Und der Entwickler von Bibel Videos in seiner Muttersprache Gagausisch entwickelt nun auch ähnliche Videos in anderen Sprachen, mit denen IBT arbeitet. Natürlich suchen wir weiterhin talentierte neue Leute für unsere Projekte, aber das Wichtigste ist, dass wir uns nach Abschluss eines Projekts nicht von diesen erfahrenen Spezialisten und Spezialistinnen verabschieden müssen, sondern weiterhin fruchtbar mit ihnen in einem neuen Bereich zusammenarbeiten können. Mit dieser Art von personellen Ressourcen hat IBT definitiv eine glänzende Zukunft für viele, viele weitere Jahre.

Bron, bitte erzähle uns ein paar Worte über dich. Was hat dich nach Russland gebracht?

Als mein Mann und ich heirateten, hatten wir den gemeinsamen Wunsch, Gott in einem anderen Land als England zu dienen. Wir beteten und wählten Russland. Bei unserem ersten Besuch kannten wir nur zwei russische Wörter: „Hallo“ und „Auf Wiedersehen“, aber zum Glück hatten wir die Gelegenheit, Russisch zu lernen, als wir in Russland ankamen! Und so sind wir geblieben und leben seit 22 Jahren in Nowosibirsk. Ich begann mich für die sibirischen Volksgruppen um mich herum zu interessieren: die Altaier, Schoren und Tuwiner. Ich begann zu ihnen zu reisen. Ich lernte etwas über ihr Leben und fing an, die Altai-Sprache auf eigene Faust zu lernen. Ich erfuhr mehr über die Notwendigkeit der Bibelübersetzung in diese Sprachen und erkannte, dass ich, wenn ich helfen wollte, neben Griechisch, das ich bereits kannte, auch Hebräisch lernen müsste, was ich dann auch tat. Um an der Bibelübersetzung im Altai teilzunehmen, trat ich der SIL-Organisation bei, die in Partnerschaft mit IBT arbeitet. Jetzt beenden wir das Alte Testament und überarbeiten die alte Übersetzung des Neuen Testaments, damit wir sie kombinieren und die vollständige Bibel veröffentlichen können. Vor anderthalb Jahren erhielten mein Mann und ich die russische Staatsbürgerschaft.

Wie hast du dich entschieden, eine so schwierige und verantwortungsvolle Rolle als Direktorin des IBT zu übernehmen?

Während ich als exegetische Beraterin des Altai-Projekts arbeitete, lud mich Vitaly Voinov nach Moskau ein, um das Institut kennenzulernen. Später, das ist jetzt gerade ein Jahr her, rief er mich zu meiner Überraschung an und begann, nach dem Wetter in Nowosibirsk zu fragen, um mir dann sehr plötzlich und unerwartet anzubieten, Direktorin des Instituts für Bibelübersetzung zu werden. Natürlich war ich so erstaunt, dass ich zuerst nichts antworten konnte. Ich betete und fragte andere um Rat. Schliesslich entschied ich mich, dieses Angebot anzunehmen.

Bron, welche neuen Dinge möchtest du dem IBT bringen?

IBT hat fast 50 Bibelübersetzungsprojekte, einige davon betreffen vollständige Bibelübersetzungen, andere arbeiten an Fragmenten des Alten und Neuen Testamentes. Natürlich wollen wir diese Arbeit, die bereits im Gange ist, abschliessen. Historisch gesehen hat sich IBT nur mit schriftlichen Übersetzungen beschäftigt, und wir beenden langsam die Übersetzungen der Bibel in die geschriebenen Sprachen der Russischen Föderation. Es gibt jedoch noch bis zu zwanzig ungeschriebene Sprachen. Ich möchte, dass wir Bibelübersetzungsprojekte in diesen mündlichen Sprachen starten. Die mündliche Übersetzung ist der schriftlichen Übersetzung sehr ähnlich. Es werden die gleichen Verfahren verwendet, mit dem einzigen Unterschied, dass das Endergebnis als Audio aufgezeichnet und nicht als Buch gedruckt wird. Darüber hinaus glaube ich, dass wir beginnen sollten, den Menschen zu helfen, die übersetzten Schriften zu benutzen.

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Vitaly, jetzt, da du den Posten des Direktors verlassen hast, wirst Du weiter für das Institut arbeiten?

Oh, sicher! IBT hat in den Tiefen meiner Seele Wurzeln geschlagen, und ich denke, dass es immer irgendwie in meinem Leben präsent sein wird. In naher Zukunft werde ich wie bisher als Übersetzungsberater in mehreren Projekten arbeiten.

Was wünschest du deiner Nachfolgerin?

 Eine neue Person ist immer bestrebt, ihre Ideen umzusetzen und nützliche neue Elemente in die Arbeit der Organisation einzubringen. Mein Rat an Bron: Ja, das muss natürlich getan werden, aber überstürze nichts. Zuerst musst du verstehen und lernen, wie du alle Prozesse verwalten kannst, die bereits gut funktionieren. Es gibt viele von ihnen, und sie sind ziemlich kompliziert. Achte also darauf, im Bestreben nach neuen Errungenschaften das bestehende Gute nicht zu verlieren. In IBT, wie in anderen Organisationen, muss es ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation geben. Das erste ist ein starkes Fundament, und das zweite ist das, was es IBT ermöglicht, sich zu entwickeln, zu wachsen und auf diesem Fundament aufzubauen: das, was für neue Umstände in einer sich ständig verändernden Welt benötigt wird. Wie Heraklit sagte: "Du kannst nicht zweimal in denselben Fluss steigen, denn andere Wasser und wieder andere fliessen weiter, immer weiter."

Für die Revision des Altai Neuen Testamentes, an der vier Personen arbeiten, brauchen wir CHF 2500 pro Person im 2023.
Wir sind dankbar für jeden Beitrag an diese Arbeit.

 

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