“Der Herr öffnet Türen”
Winter 2023–2024 Rundbrief

Im Herbst 2023 fand im Moskauer Büro des IBT ein Seminar statt, das im Zusammenhang mit einer für das Institut völlig neuen Tätigkeit stand, der sogenannten Mündlichen Bibelübersetzung (MBÜ). Die MBÜ-Methodik ist bereits an verschiedenen Orten der Welt ausprobiert worden. Sie   ermöglicht es, eine vollwertige Bibelübersetzungsarbeit dort zu beginnen, wo es keine Schriftsprache gibt oder wo die muttersprachliche Alphabetisierung nicht weit verbreitet ist. Das Herbstseminar des IBT brachte etwa zwanzig angehende Exegetik-Beratende zusammen, die erwägen, sich einem MBÜ-Projekt anzuschliessen, um verschiedenen kleineren Volksgruppen in Russland zu dienen.

In diesem Rundbrief möchten wir die Geschichte eines Seminarteilnehmers erzählen – wie er seinen ersten Schritt auf diese neue Berufung zu getan und mit den Vorbereitungen für das Projekt begonnen hat. Hier ist seine Geschichte:

Ich möchte erzählen, was ich erlebte, als ich zustimmte, etwas in meinem Leben zu ändern. Bisher war meine Karriere in der Elektronik angesiedelt, seit kurzem bin ich nebenamtlich auch Pastor. In meinen Predigten und persönlichen Gesprächen habe ich den Menschen oft gesagt: Vertraue Gott, und er wird sich um dich kümmern. Gott wird alles Richtige in deinem Leben tun, wenn du tust, was Er sagt, wenn du wirklich bei Ihm bist. Aber als eine Zeit grosser Veränderungen in meinem eigenen Leben kam, wurde mir plötzlich klar, dass ich selbst Gott nicht so vertraute, wie ich es andere gelehrt hatte.

Ich weiss nicht mehr, wie es genau dazu kam, dass ich mich bereit erklärte, an einer Bibelübersetzung mitzuarbeiten. Ich erinnere mich nur daran, wie die IBT-Direktorin Bron, die ich schon lange kannte, mir eine Liste von Sprachen gab, für die das IBT ein Projekt starten wollte, und sagte: Such dir eine aus.” Ich habe wahllos mit dem Finger auf die Liste gestochen und bin bei der Zudachar-Sprache in Dagestan gelandet.  Damals sah ich das so: 'Nun, ich werde noch etwas Interessantes mehr in meinem Leben haben.' Dann fing ich an, die Literatur über Bibelübersetzungen zu lesen, und begann ernsthafter darüber nachzudenken, was es bedeutet, die Bibel zu übersetzen. Bei einem internationalen MBÜ-Workshop traf ich darauf Christen und Christinnen, die Gott auf einer anderen Ebene vertrauten als ich. Ich hörte  Zeugnisse von Menschen, die prestigeträchtige Jobs aufgegeben hatten und in ein anderes Land gezogen waren. Einer von ihnen war aus einem wohlhabenden Land in eine Region gezogen, in der gerade der Krieg ausgebrochen war. Das war ein Schock für mich. Was mir ausserdem aufgefallen ist: dass all diese harte Arbeit und Opferbereitschaft völlig anonym bleibt. Ich verliess die Konferenz mit der Frage: ‚Warum tun sie das?‘, und ich erhielt nur eine Antwort: ‚Weil Gott sie dazu berufen hat.‘ Ich war überwältigt von ihren Beispielen und beschloss, meine Arbeit im Sommer zu kündigen und mich dann ganz neu auszurichten.

Der Sommer kam. Da verstand ich, dass ich meine Arbeit eigentlich gar nicht kündigen wollte. Erstaunlicherweise wurden unsere Gehälter in diesem Zeitraum dreimal erhöht. Und zwar nicht um ein kleines bisschen, nicht um zwei Prozent, sondern um einen grossen Betrag! Ich dachte: 'Warum, Herr? Ich arbeite seit 13 Jahren hier, und so etwas ist noch nie passiert. Warum bekomme ich gerade jetzt eine riesige Gehaltserhöhung, wo ich doch beschlossen habe zu gehen?' Und noch etwas. Im April hatten wir die Stadt, in der unser künftiges Projekt angesiedelt sein würde, besucht und man sagte mir: „Du hast grosses Glück, es gibt  bereits einen muttersprachlichen Übersetzer, der gerne mit dir zusammenarbeiten würde. So kannst du dich voll und ganz dem Erlernen der Sprache und dem Studium der Exegese widmen, ohne dich um den Aufbau eines Teams zu kümmern.“ Später stellte sich jedoch heraus, dass der Übersetzer nicht qualifiziert war, und ich musste selbst einen neuen Übersetzer finden. Darauf war ich nicht vorbereitet! Ich hatte erwartet, dass mir alle notwendigen Voraussetzungen für den Beginn dieser Arbeit auf einem Silbertablett serviert würden. Aber die Dinge liefen nicht nach Plan.

Schliesslich kündigte ich meine Arbeit dennoch und die Ereignisse entwickelten sich rasant weiter. Es war an der Zeit, nach Dagestan zu fliegen, aber ich hatte immer noch keine wirklichen Kontakte, nur eine Einladung zu einem archäologischen Institut in einem entfernten Dorf und den Namen eines Sprachexperten, der fast 90 Jahre alt war. Nur seinen Namen, wohlgemerkt, keine Telefonnummer. Ins Deutsche übersetzt war der Name dieses Mannes jedoch “Jesus Jesussohn”, und das heiterte mich irgendwie auf. Es wurde eine Zeit für unsere Reise festgelegt, und ich dachte: ‚Na gut, lass uns gehen, wenigstens können wir mit ein paar Leuten reden.‘ Also gingen meine Frau und ich als gewöhnliche Touristen dorthin. Es war sehr gut, dass meine Frau dabei war.  

Als wir am Flughafen ankamen, wurde uns gesagt: „Entschuldigung, Buchungsfehler. Im Flugzeug gibt es keine Sitzplätze für euch.“ Ich fing an, mich aufzuregen, aber der Glaube meiner Frau erwies sich als stärker als meiner. Sie sagte zu mir: „Lass uns gehen und beten.“ Uns wurde versprochen, dass sie uns in das Flugzeug einsteigen lassen würden, wenn sich herausstellen sollte, dass noch Plätze frei wären. Da standen wir am Gate, noch zwei Minuten vor dem Boarding, und die Leute kamen und kamen. Und ich flehte sie innerlich an: 'Hört auf zu kommen! Wir müssen in diesem Flugzeug sein, aber ihr kommt und kommt!‘ Tief in meinem Inneren erkannte ich, dass alles gut werden wird, wenn Gott es arrangiert, und wenn Er es nicht tut, würden wir nirgendwo hingehen, egal, wie sehr wir es wollen, und egal, was wir dafür unternehmen. Da wurden zwei Plätze für uns frei.

 Wir kamen zur Mittagszeit im dagestanischen Dorf an. Als wir das Museum betraten, sprach mich ein älterer Mann an: „Wo warst du? Ich habe den ganzen Tag auf dich gewartet!“ Meine Frau fragte mich später: „Hast du dich mit ihm verabredet?“ Ich sagte: „Nein, das habe ich nicht, das ist das erste Mal, dass ich ihn sehe. Ich habe nicht einmal seine Telefonnummer.“ Der Mann verbrachte einen halben Tag mit uns. Er erzählte uns alles über die Gegend und über sein Museum. Er erzählte uns von seinen Leuten, einschliesslich ihrer Sprachexperten, und gab mir eine Adresse. Er war erpicht darauf, mit uns zu kommen, um uns nach den Regeln der einheimischen Gastfreundschaft vorzustellen. Aber dann kamen ein paar andere Touristen, also blieb er im Museum, und wir machten uns auf die Suche nach dem Sprachexperten, den er erwähnte. Was für eine Verkettung von Ereignissen!

Als wir den Mann fanden, leuchteten seine Augen. Er sagte: „Gut! Wirst du meine Sprache lernen? Ich will meine Sprache erhalten!“ Und er fing sofort an, mir den Islam zu predigen. Wieder fühlte ich mich völlig ratlos. Ich dachte: ‚Wie wird es für einen Muslim möglich sein, die Bibel zu übersetzen?‘ Ich erinnerte mich daran, dass bei dem Herrn alles möglich ist, und meine Frau und ich beteten wieder. Sie hatte mich schon mehrmals während dieser Reise die Kraft des Gebets gelehrt. Am nächsten Tag trafen wir mit diesem Sprachexperten eine Vereinbarung. Er erklärte sich bereit, einige Bibelteile für IBT zu übersetzen. Und ich erkannte, dass der Herr Türen öffnete.

 

Wir planen in diesem Jahr 300 Exemplare des Johannesevangeliums zu drucken.
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